Bezirksschützentag 2020
67. ordentlicher Bezirksschützentag 2020 in Oberschwaben
- mit Abstimmung über Verbleib Bezirk im WSV-
Schönstes Wetter versprach am frühen Sonntagmorgen des 8. März der 67. Bezirksschützentag 2020 in Leupolz/Schützenkreis Wangen. Erhaben zeigte sich die Dorfkirche auf dem höchsten Berg, den es zur Schützenmesse zu erklimmen gab. Mit der Musikkapelle Leupolz, und seinem Dirigenten Ralf Eberhard, sowie 16 Fahnenabordnungen der Schützenvereine ging es den steilen Kirchenweg zur Messe hinauf. Fast bis zur letzten Bank war die Kirche gefüllt, mit zahlreichen Schützen/-innen, die bereits zum Gottesdienst angereist waren. Im Schützenzug ging es nach der Messe durch das Dorf zur Turn- und Festhallte in Leupolz, wo ein kleines Bankett für die Gäste des Bezirksschützentages vorbereitet war.
Bestens organisiert durch die Mitglieder des Schützenvereines Leupolz, mit ihrem OSM Josef Halder, sowie dem Ortsvorsteher von Leupolz, Herrn Sieber, gaben beim Einzug der Fahnenabordnungen mit 43 Fahnenträgern - nebst Schützenkönigen und -innen - ein grandioses Bild ab.
Die besondere Ehre und wertschätzende Laudatio durfte die Versammlung durch die Bundestagsabgeordneten Axel Müller sowie Benjamin Strasser, Herrn Raimund Haser, Mitglied des Landtages, den Vertreter des Fachverbandes Sportkreis Ravensburg, Herrn Roland Fitz, und Landesoberschützenmeisterin Hannelore Lange entgegennehmen.
Als Gäste durfte BOSM Leonhard Schunk ebenfalls die Bezirksoberschützenmeister Dieter Hoppe (Bezirk Mittelschwaben) und Karl-Heinz Hofmeister (Bezirk Schwarzwald-Hohenzollern), als auch die sieben KOSM des Bezirks Oberschwaben, den EKOSM Karl Burkhard (Ravensburg) sowie die EKSM Werner Heitele und Horst Ullman, begrüßen.
Als erster sprach der Ortsvorsteher von Leupolz, Anton Sieber, zu den Gästen und ließ die Versammlung von Michael Lang, dem Oberbürgermeister von Wangen, herzlich grüßen. Sieber dankte dem SV Leupolz für die Ausrichtung dieses Bezirksschützentags, stellte den Verein vor und würdigte dessen wichtige Rolle in der Leupolzer Dorfgemeinschaft.
MdB Axel Müller
MdB Axel Müller (CDU) räumte in seiner Laudatio ein, dass es in der heutigen Zeit nicht ganz einfach wäre, sich für den Schießsport und das Schützenwesen zu engagieren. Der Bundestagsabgeordnete verteidigte die Novellierung des Waffenrechts als Kompromiss, „mit dem wir alle leben können“. Müller verwies dabei auf die „Abmilderung gewisser Schärfen“, womit er vor allem die Schießnachweise meinte. Er gab zu, dass nicht alles optimal sei, z.B. bei der Regelung über die Handhabung von Magazinen. Axel Müller betonte: „Wir wollen keine Waffen in den Händen von Extremisten.“
MdB Benjamin Strasser
Mit MdB Benjamin Strasser (FDP) kam - nach eigenem Bekunden - „die Opposition zu Wort“. Er stellte fest, dass der Schützenbezirk Oberschwaben seit 1855 besteht, und damit nun bereits seit 165 Jahren. Das ist eine stolze und beeindruckende Zahl, und macht die lange Tradition von Schützenvereinen in unserem Land deutlich. Sie pflegen nicht nur Brauchtum und Tradition, sondern sie sorgen durch ein vitales Vereinsleben für gesellschaftlichen Austausch und Zusammenhalt, so seine Worte. Er dankte ausdrücklich für das Ehrenamt, das nicht nur im Jugendbereich ein großartiges Vereinsleben bereichert, sondern auch in unserer Gesellschaft. Gerade in einer Zeit, in der unsere Gesellschaft eher auseinanderdriftet, haben Vereine und das Ehrenamt eine besonders integrierende Funktion.
Strasser erklärte ausführlich, weshalb seine Partei, die FDP, der Novelle nicht zugestimmt habe, und nannte als Grund das Thema „Magazine“. Der Bundestagsabgeordnete meinte: „Von den Sportschützen geht kein Sicherheitsrisiko aus“, jeglicher Generalverdacht gegen sie lehne er ab. Die Gefahr gehe vielmehr von illegalen oder mit 3-D hergestellten Waffen aus.
Bei der Bekämpfung extremistischer Gewalt, insbesondere aus dem Bereich des Rechtsextremismus, habe sich das strenge deutsche Waffengesetz als wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Strategie erwiesen. Wer die freiheitich-demokratische Grundordnung ablehnt, darf keine Waffen besitzen. Rechtstreue Waffenbesitzerinnen und Waffenbesitzer sowie die allgemeine Öffentlichkeit müssen sich darauf verlassen können, dass die Waffenbehörden von der Möglichkeit konsequent Gebrauch machen, Rechtsextremisten zu entwaffnen, so seine Laudatio.
Ähnlich äußerte sich der Landtagsabgeordnete Raimund Haser (CDU): „Nicht die Waffe macht's, sondern der Mensch.“ Die Schützen selbst seien „Säulen des Ehrenamts“.
Kurz hielt sich Roland Bitz, der Vertreter des Sportkreises Ravensburg, der 300 Vereine vertritt.
Hannelore Lange dankte den Politikern für ihre klaren Worte und gestand ihnen zu: „Es ist nicht einfach, sich für unsere Interessen einzusetzen.“ Dann ging sie auf die Mitteilung des WSV vom 10. Februar 2020 ein und erklärte, weshalb die Verbandsführung den Antrag auf Abstimmung über den Fortbestand der Bezirke in deren Hände gelegt habe, d.h. weshalb auf diesem Bezirksschützentag über das Schicksal des Bezirks Oberschwaben abgestimmt werden soll. Sie begründete das veränderte Vorgehen des WSV mit der begrenzten Hallenkapazität beim Landesschützentag in Albershausen am 25. April. Der Landesausschuss befürchte, so die LOSM, dass unter Umständen dort keine geregelten Abstimmungen möglich wären.
Bei der heutigen Abstimmung genüge eine einfache Mehrheit. Hannelore Lange hatte zu diesem Zweck Stimmkarten des WSV mitgebracht. Sie erläuterte das weitere Vorgehen des Landesausschusses: Am 10. März trete dieser zusammen und werde eine neue Satzung entwerfen. Dieser Entwurf werde den WSV-Vereinen zugestellt, sagte die LOSM in Leupolz. Zukünftig werden alle KOSM dem Landesausschuss angehören, das gleiche gelte für alle KSpL und KJL zu den jeweiligen Fachausschüssen. Hannelore Lange sicherte den Bezirksvereinen größtmögliche Transparenz zu.
KOSM Stefan Bertsch vom gastgebenden Schützenkreis Wangen ging direkt auf die angedachte Vergrößerung des Landesausschusses ein: Das erschwere doch zukünftig die Entscheidungsfindung im WSV. Es sei traurig, so Bertsch, dass man hier überhaupt über den Bezirk abstimmen müsse. Der WSV komme ihm vor wie ein Schiff, das hin- und herschwanke.
Zahlreiche hochrangige Ehrungen sind Zeugnis dafür, dass im Bezirk Oberschwaben auf allen Positionen sehr gute Vereins- und Schützenarbeit geleistet wird, und diese in wertschätzender und festlicher Zeremonie an die Würdenträger weitergegeben werden.
Dies sind insbesondere im Jahre 2020:
Bezirk Oberschwaben: VEZ Gold – Hans Arnold, und Rudi Fensterle, SGi Ertingen
Württembergischer Schützenverband: VEZ Gold – Heike Locher, SV Allmendingen, Manfred Bopp, SV Pfärrich, Anton Hildebrand, SV Giessen, Heinrich Lohr, SV Oberstetten, Reinhold Schmid, SGi Riedlingen
DSB: kleine goldene Ehrennadel: Helmut Rauch, SGeS Wolfegg, Ralf Junghans und Erwin Maier, SV Allmendingen
Sportler des Jahres:
Jungschütze 2020
Nils Friedemann, SV Birkenhard
Schützin 2020
Bianca Vogelmann, SV Gebrazhofen
Schütze 2020
Michael Klein, SV Fenken
Im königlichen Rahmen wurden am Ende des Festaktes die neuen Bezirksschützenkönige 2018 gekürt.
Bezirksschützenkönig 2020
Elisabeth Maier, SV Laupheim, Schützenkreis Biberach, 52 Teiler
Erster Ritter
Simon Fackler, KKSV Steinach, Schützenkreis Ravensburg, 57 Teiler
Zweiter Ritter
Tobias Mayer, SGi Munderkingen, Schützenkreis Ehingen, 62 Teiler
Herzlichen Glückwunsch den neuen Majestäten im Bezirk Oberschwaben
Pokal des Bezirksoberschützenmeisters
Für den zahlenmäßig größten Mitgliederzuwachs im vergangenen Jahr:
Neu (2017): VSG Bad Waldsee, SK Ravensburg
VSG Bad Waldsee, Thomas Bäurer, 1. Vorsitzender
Zu Beginn der Delegiertentagung stand die Abstimmung über den Antrag des WSV über die Änderung der Tagesordnung, um eine Abstimmung über den Erhalt des Bezirks Oberschwaben zu ermöglichen.
Es wurde per Akklamation mit den grünen Delegiertenkarten abgestimmt. Eine klare Mehrheit war für die Änderung der Tagesordnung, allerdings gab es auch ein paar Gegenstimmen.
Was sich durch den zahlreichen Besuch und die gefüllte Halle schon abgezeichnet hatte, fand nun seine Bestätigung, als BOSM Leonhard Schunk die Zahl der ausgegebenen Delegiertenstimmkarten bekanntgab.
322 von 429 Stimmkarten seien abgeholt worden, mithin etwa 75 Prozent. Zum Vergleich: 2018 in Tannau waren es 51 Prozent, 2019 in Langenau lediglich 40 Prozent. „Das ist ein Rekord“, befand ein sichtlich erfreuter BOSM.
Die Entlastung des gesamten Bezirksschützenmeisteramts, die einstimmig ausfiel, nahm KOSM Stefan Bertsch vor und dankte den Bezirksfunktionären im Namen der Delegierten für ihre geleistete Arbeit.Zum Wahlausschuss für die nun folgende Abstimmung nominierte die Versammlung die sieben Kreisoberschützenmeister.
Die von LOSM Hannelore Lange mitgebrachten Stimmkarten des WSV waren zuvor zusammen mit den grünen Delegiertenkarten ausgegeben worden. BOSM Leonhard Schunk wies auf die Fragestellung der WSV-Stimmkarte hin: Wer den Bezirk aufgelöst sehen wolle, müsse mit ja stimmen, wer ihn erhalten haben wolle, mit nein.
Die Delegierten gaben insgesamt 265 Stimmen ab, davon entfielen 38 auf ja, 227 auf nein, das heißt etwa 85 Prozent für den Erhalt des Bezirks Oberschwaben. Für das eindeutige Votum gab es großen Beifall. LOSM Lange nahm dieses eindeutige Signal zur Kenntnis und sagte: „Das ist ein klares Zeichen dafür, wie wir weiterarbeiten können.“
Da die Musikkapelle Leupolz sich bereits zur Pause verabschiedet hatte, wurde die deutsche Nationalhymne vom Band abgespielt und von den Delegierten gesungen. Unter großem Beifall verabschiedeten sich die Fahnenabordnungen. Ein sehr gelungener Bezirksschützentag – mit dem Ergebnis, JA für den Bezirk Oberschwaben - ging zu ende.
Autor: Jutta Speidel-Müller
Bezirksseniorenschießen 2018
Bezirksseniorenschießen 2018 in Oberschwaben
Spaß am Tun - mit ruhiger Hand und klarem Auge -
Unter diesem Motto fand am 05.05.2018 das Bezirksseniorenschießen 2018 in Oberschwaben statt.
In das barrierefreie und behindertengerechnete Schützenhaus des SV Berg bei Ravensburg wurden die Senioren von Bezirksseniorenreferent Reinhold Stoll geladen. In hoher Teilnehmerzahl folgten die Schützen seiner Einladung und zauberten Höchstergebnisse. Nachdem die Zehntelwertung bei der hohen Treffsicherheit der Auflageschützen bei weitem nicht mehr ausreichend ist, wurden erstmals die Ergebnisse in Hundertstelwertung eingeführt, zumal dies die einfachere, ehrlichere und genaueste Wertung für die einzelnen Schützen versprach.
Nicht zu vergessen, dass im Bezirk Oberschwaben gleich zwei amtierende Deutsche Meister der Auflageschützen beheimatet sind. Dies sind insbesondere Karl Burkhardt in der Disziplin KK für den SGi Ravensburg startend, und Hermann Schwenk LG vom SV Leupolz/Allgäu.
Ein besonderer Dank ging an den ehemaligen Landesseniorenreferent Chrysostomus Volkwein der im Kreis, Bezirk, beim Land und auch im Bayrischen Allgäu das Auflage- oder Bockschießen immer wieder forciert und weitergebracht hatte. Ebenfalls an den Seniorenreferenten des Westallgäu, Wilfried Hege. Die Beiden haben jeweils viele Wettkämpfe für Auflageschützen angeschoben und ebenso erfolgreich durchgeführt.
Viele hätten das faszinierende Auflageschießen nie erfahren oder hätten den Schießsport im fortgeschrittenen Alter ganz beendet, so das Fazit dieser Laudatio von Reinhold Stoll.
Für die Zukunft fordert er bei seiner Ansprache mehr Respekt, Gerechtigkeit, Offenheit, Vielfalt, Toleranz und Würde im Miteinander ein. Er wünscht sich ein duales, dynamisches, digitales Miteinander, mit mehr konstruktiver Aufmerksamkeit und Unterstützung durch die Funktionäre der höheren Ebenen, und um Angebote zur Fortbildung für Auflageschützen, wie z.B. Aufsichts- oder Kampfrichterfortbildungen für sieben Auflagedisziplinen durch DSB und WSV. Ohne Veränderungen gibt es keine Zukunft, denn Stillstand ist Rückschritt, so seine Worte.
KOSM Alfons Rundel ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, die besonderen Gäste in seinem Heimatverein SV Berg zu begrüßen, und jederzeit willkommen zu heißen.
Erstmals wurde in diesem Jahr nach den neuesten Ausführungen der DSB-Sportordnung und -Angaben der technischen Kommission des DSB geschossen. Das hieß, getrennte Wertung von Damen und Herren. 30 Schuss in Zehntelwertung auf Ringwertung zur Ermittlung des Seniorenmeisters. Luftgewehr und Luftpistole wurden separat gewertet, sowie in sechs Altersgruppen getrennt, was nicht bei allen Teilnehmern auf Gegenliebe traf, da in manch einer Gruppe nur ein Schütze gewertet werden konnte.
Die jeweils einzelnen Ergebnisse können unter: http://www.schuetzen-os.de/Senioren nachgelesen werden.
Der Wanderpokal LG Auflage Senioren männlich ging an Karl Burkhardt, SGi Ravensburg mit einem 5,0 Teiler. Dieter Felsmann, SV Immenried, erzielte einen 7,0 Teiler. Helmut Mattheis, SSV Asch einen 9,0 Teiler, vor Helmut Amann, SV Altheim-Weihung, ebenfalls 9,0 Teiler, jedoch ein höherer Deckteiler.
Der Wanderpokal LG Auflage Senioren weiblich ging an Margarita Bach, SGi Achberg, mit einem 13,0 Teiler. Gefolgt von Marta Fischer, SV Immenried, 15,0 Teiler und Anneline Rasch, SV Leupolz, 16,0 Teiler.
Der Wanderpokal Auflage Senioren (gemischte Wertung) ging an Brigitte Schmatz, SGi Ravensburg, mit einem 11,0 Teiler. Günther Barth, SGi Bad Saulgau, wurde mit einem 27 Teiler Zweiter. Drittplatziert ist Georg Bodenmiller, SGi Deuchelried, mit einem 31,0 Teiler.